Therapie und Spiritualität

Wer kein Begehren (oder Absicht) hat, erschaut das Geheimnis;
wer Begehren hat, erblickt nur die Manifestationen.
Aus dem Tao-te King

Kein Begehren, keine Absicht zu haben, klingt einfach und ist doch für viele Menschen so schwierig. Der beglückende Zustand der besonderen Empfänglichkeit, in dem man ist, wenn man nichts erstrebt, lässt sich logischerweise nicht anstreben. Jegliche Absichten aufzugeben, auch den Wunsch, auf gewohnte Weise zu verstehen und gemachte Erfahrungen in ein bestehendes System einzuordnen, bedeutet zudem den Verlust von Orientierung, die uns im Alltag Sicherheit gibt. An die Stelle der „Alltagssicherheit“ muss dann ein gänzlich anderer, grundlegender Halt treten, auf den das Wort Religion (von religari, eingebunden, festgebunden sein) hinweist. Das Bewusstsein eines tiefen Haltes ermöglicht es, sich unvoreingenommen und ohne Erwartungen ganz dem Erleben des Augenblicks zu öffnen; umgekehrt ist es gerade das rückhaltlose Einlassen auf das Geschehen im Hier und Jetzt, das die Erfahrung ermöglicht, eingebundener Teil eines großen und unter allen Umständen tragenden Ganzen zu sein. Dieser Zusammenhang wird in der biblischen Geschichte vom auf dem Wasser laufenden Petrus ebenso anschaulich wie eindrücklich beschrieben.

Erfahrungen, die von manchen Menschen als spirituell oder religiös bezeichnet werden, basieren also auf zwei Grundvoraussetzungen, die nur vordergründig widersprüchlich sind: Offenheit und Sicherheit. Beide Dimensionen – die Freude an offenen Situationen ebenso wie das Grundgefühl von Geborgenheit – werden, ob ausgesprochen oder nicht, in einer gelingenden therapeutischen Beziehung von Anfang an gefördert. Menschen, die sich darauf einlassen, erleben eine zunehmende Flexibilität und Selbstsicherheit, die ihnen generell hilft, als problematisch empfundene Lebenssituationen zu bewältigen und daran zu wachsen. Und wenn sie empfänglich dafür sind, werden sie subtil und nach und nach in sich das entdecken und mit neuem Leben erfüllen, was seit Jahrtausenden in allen großen religiösen Traditionen beschrieben wird.

Außerdem: Drei Aufsätze zum Thema zum Herunterladen: Gestalttherapie – Drei Essays 2014-2016

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Dipl. Päd. Reiner Dietz
Gestalttherapie, Paartherapie, Supervision
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